Little Snow-White

Leslie Maja Pötz
Prunkvolles Porzellan und kostbares Tafelsilber schmückten einst die reich gedeckten Festtafeln wohlhabender Häuser. Diese opulent gedeckten Tische dienten Leslie Maja Pötz als Inspiration und waren gleichzeitig Anreiz, sich in ihrer Arbeit vom Prunk, der vor allem Repräsentationszwecken diente, zu distanzieren. Sie wollte Silber und Porzellan in einen neuen Kontext setzen, der nichts mehr mit dem Überfluss und Luxus vergangener Tage gemein haben sollte.
In ihrer Arbeit verbindet Leslie Maja Pötz die zwei Materialien Porzellan und Silber, die - sowohl bei den chemischen als auch den physikalischen Eigenschaften – eigentlich keine Gemeinsamkeiten haben. Und doch strahlen Silber und Porzellan in Leslie Maja Pötzs bestechend schlichten Schmuckstücken eine innige Nähe und anmutige Verbundenheit aus. Für die fragile Porzellanschale wird das hauchdünn getriebene Silber das schützende und unterstützende Element. Ebenso konsequent wie die reduzierte Formensprache ist die Verbindung der zwei Teile. Mit zarten Stichen näht Leslie Maja Pötz Porzellan- und Silberschale zusammen. Durch den Stichverlauf entstehen Formen, die an Teilmengen und Schnittmengen erinnern. Der grazile Faden ist jedoch weit mehr, als ein rein dekoratives Muster. Er hält zusammen, was für einander bestimmt ist.

Bruna Hauert

Kette: Silber, Porzellan