Sibylle Meier
Ich freue mich, im Februar anstelle eines Schmuckstückes ausnahmsweise ein aussergewöhnliches Objekt vorzustellen. Die schlichte Espresso-Tasse von Sibylle Meier mit dem wunderschönen Griff steht auf einer Untertasse, die aussieht, als seien hauchzarte Schneeflocken in die Oberfläche eingesunken. Die kristalline Struktur auf dem Porzellan entsteht dank einer besonders flüssigen Kristallglasur und wächst in der Abkühlphase im Ofen. Die Technik der Kristallglasur wurde vor etwa 100 Jahren in Europa erfunden, geriet während des zweiten Weltkriegs in Vergessenheit und erlebte erst in den 70iger Jahren des letzten Jahrhunderts ein kleines Revival. Die chemische Zusammensetzung dieser komplizierten Glasur ist heute zwar kein Geheimnis mehr, aber dennoch wagen sich nur wenige Keramiker an dieses aufwändige Verfahren. Oft kommen die ersten gelungenen Stücke erst nach Jahren intensiven Tüftelns aus dem Ofen. Und selbst dann wachsen die Kristalle jedes Mal anders, und man weiss vorher nie, ob die Stücke auch wirklich gelingen. Jedes dieser mit einer Kristallglasur versehenen Objekte ist ein unvergleichliches Original. Ich bin glücklich, ein paar dieser reizenden Tassen bei Friends of Carlotta zeigen zu dürfen.
