Drehringe

Was ist das Geheimnis dieses Rings, was macht ihn so speziell?
Er wirkt wie ein schlichter Bandring, durch den ein feiner Schnitt läuft. Doch eben noch präsentiert er sich flach und geradlinig auf dem Finger, im nächsten Moment gebärdet er sich ausladend und bauchig. Wie kann das sein? Dreht man an den beiden Ringhälften, verändert sich deren Winkel so zu einander, dass der Ring eine völlig neue Form erhält. Auf den ersten Blick ist alles klar. Auf den zweiten Blick muss man erkennen, dass nur einer Person alles klar sein kann: Udo Jung. So erging es auch der Firma, die Udo Jung zu seiner Studienzeit die Idee des Rings anlässlich eines Wettbewerbs abkaufte, um ihn selber zu produzieren. Etliche Monate und viele Versuche später gab die Firma auf. Die Technik ist derart raffiniert und ausgeklügelt, dass die Produktion des Ringes jetzt wieder bei seinem Erfinder ist.
Udo Jung liebt es perfekt. Die Leidenschaft am Tüfteln offenbart sich auch bei seinem Drehring. Doch fast am Meisten fasziniert der Ring durch seine optische Bescheidenheit. Nur der feine Schnitt lässt auf eine Überraschung schliessen. Der Schweiss des Meisters liegt versteckt und undurchschaubar im Innern des Ringes verborgen.

Bruna Hauert

P.S. Der schwarze Stahlring wurde mit einer PVD-Beschichtung (Aluminium-Titan-Karbid) überzogen. Die Ringe werden bei diesem Prozess während fast 6 Stunden plasmabestrahlt. Die so aufgetragene, hauchdünne schwarze PVD-Schicht (Physical Vapor Deposition) hält bei normaler Beanspruchung fast ewig.