Gabi Veit
Die Berge mit so wohlklingenden Namen wie Grossglockner, Wilder Kaiser, Grossvenediger oder Zuckerhütl seien die Wegweiser der Tiroler. Ohne sie – so sagt man - wären sie im Flachland verloren. Gabi Veit, eine waschechte Tirolerin, liebt die Tiroler Berge. Sie sind ihr Inspiration und Beispiel für ihre kantigen, archaischen Schmuckstücke: „Umrandet bin ich von ihnen, bewandert habe ich sie, darauf gelaufen bin ich, darin verlaufen habe ich mich.“ Die Kette QUASI zum Beispiel sieht aus, als hätte Gabi Veit einige Brocken aus den wilden Felsen geschlagen und aneinander gehängt. Beim blossen Hinsehen verlangen die Brocken nach starken Halsmuskeln, ohne die sich die gewaltige Kette keinesfalls stemmen lässt. Kaum nimmt man die Kette QUASI in die Hand, spürt man jedoch: Der Schein trügt. Die kantigen Silberbrocken fühlen sich erstaunlich luftig, leicht und dennoch stabil an. Die Überraschung ist perfekt, die Neugier gross. Wie nur macht Gabi Veit das? Die Lösung findet sich in der Galvanotechnik –auch Elektroplattierung genannt. Darunter versteht man die elektrochemische Abscheidung von metallischen Überzügen auf Gegenstände. Dabei wird ein mit elektrisch leitendem Lack bestrichenes Objekt aus Wachs oder Schaumkunststoff in ein Bad mit einer Metallsalz-Lösung getaucht und elektrischer Strom durch dieses Bad geschickt. Das Objekt überzieht sich nun gleichmässig mit dem Metall – im Fall der Kette QUASI mit Silber.
Je länger ein Körper im Bad und je stärker die Stromzufuhr ist um so dicker wird die Metallschicht. Das ursprüngliche Objekt unter dem Metall wird anschliessend durch eine Öffnung herausgeschmolzen oder aufgelöst.
Die Felsbrocken der Kette QUASI sind also hohl, die Wandstärke der Hülle beträgt ca. 1 mm was die Leichtigkeit und trotzdem die Stabilität der Kette erklärt. Die Felsbrocken lassen sich so auch von einem zarten Hals ausführen, ohne anschliessende Physiotherapie. Und – was das Tollste ist, sie wirken wunderbar stolz und urtümlich auf jedem Decollete.