Orden

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Durchlauchtigster! Es nahet sich Ein Bäuerlein demütiglich, Da Ihr mit Euerm Roß und Heer Zum Schlosse tut stolzieren sehr, Gebt, ach, mir einen gnädigen Blick, Das ist schon Untertanen-Glück; Denn Haus und Hof und Freud und Leid Hab ich schon seit geraumer Zeit. Haben Euch sofern auch lieb und gern, Wie man eben liebhat seinen Herrn, Den man wie unsern Herr-Gott nennt. Und ihn auch meistens nicht besser kennt. Geb Euch Gott allen guten Segen, Nur laßt Euch sein uns angelegen; Denn wir bäurisch treues Blut Sind doch immer Euer bestes Gut, Und könnt Euch mehr an uns erfreun Als an Pferden und Stuterein. Dies reich ich Euch im fremden Land, Bliebe Euch übrigens gern unbekannt. Zieht ein und nehmet Speis und Kraft Im Zauberschloß in der Nachbarschaft, Wo eine gute Fee regiert, Die einen goldnen Szepter führt Und um sich eine kleine Welt Mit holdem Blick beisammenhält. Seb. Simpel an den Herzog Karl August Von Johann Wolfgang von Goethe