Zeitgenössische Schmuckstücke beschränken sich nicht mehr nur aufs Schmücken und wollen vor allem nicht mehr nur anschmiegsamen Preziosen sein, mit deren materiellem Wert sich prahlen lässt. Nicht der zu schmückende Körper oder die Tragbarkeit ist der Ausgangspunkt eines entstehenden Schmuckstückes, sondern der originelle, gestalterische Entwurf, dessen Idee und Aussage sich Material und Formgebung unterordnen. Zeitgenössischer Schmuck – auch Autorenschmuck – bricht ungeniert und lustvoll mit traditionellen Schmuckfunktionen, Materialien und Herstellungstechniken. Er will nicht zwingend schön sein, ist von ungewöhnlicher Formgebung und aus einem frischen Mix aus Edelmetallen, unedeln oder schmuckuntypischen Materialien und Techniken gefertigt, die nicht mehr unbedingt dem traditionellen Goldschmiedehandwerk entsprechen. Das macht die Schmuckstücke zu eigenständigen und eigenwilligen Objekten, die aufgrund ihrer oft skulpturalen Formensprache auch wirken, wenn sie nicht auf einem Körper getragen werden.

Autorenschmuck erfreut sich dank seiner Originalität und Einzigartigkeit zunehmender Beliebtheit. Denn die Schmuckarbeiten sind keine normierten, massentauglichen Schmuckstücke sondern eigenwillige, aussagekräftige Objekte mit Charakter, deren Individualität sich der Träger aneignet.